WIT´THE MOVEMENT

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Frontline terrorsound

 

 

"Time Has Come For A Change". Dieser Tracktitel des Debut-Albums von Wit" The Movement verspricht einiges. Nach dem ersten Durchhören ist sicher: "Frontline Terrorsound" kann dieses Versprechen halten, denn vergegenwärtigt man sich Österreichs musikalische Undergroundszene, so bleibt neben ein paar Indie-Rock-Bands nicht mehr viel an innovativem neuen Sound übrig. Wit" The Movement (WTM) gehen zielsicher ihren eigenen Weg, wobei allerdings nicht versucht wird, ihre musikalische Herkunft und Einflüsse zu vertuschen. Andy, Low Renzo, Max, DJ Cueing und "The Messager" A.P. stehen mit ihren sehr energischen, druckvollen Songs ganz in der Tradition des "teenage anger", und ihre Grundhaltung erinnert an jene von politisch engagierten Bands, die zu Beginn des Cross-Over Hypes die Spitze anführten. Moshende Gitarrenriffs, tiefschürfende Basslinien und geslapte Groove-Einlagen, angetrieben von brachialen Schlagzeugbeats und anspruchsvollen Rhythmuswechseln, darüber ein shoutender "Prophet" des Gerechten, der vor Rassendiskriminierung und politisch zweifelhaften Systemen warnt. Vinyltechnische Unterstützung erhält die Combo von DJ Cueing, der neben handwerklich ausgefeilten Scratches so manch geniales Zitat in die Nummern von Wit" The Movement einflechtet (wie die eingespielte Russian Roulett-Szene bei dem Song "A Track" oder das Sprachsample zu Beginn von "Insight"). Ein weiteres Plus ist, dass sich DJ Cueing mit seinen Vinyl-Samples musikalisch derartig gut in die Soundwelt von Wit" The Movement einfühlt und integriet, dass man nie den Eindruck erhält, der DJ wäre nicht mehr als akustisches Make-up. Auch die Experimentierfreude der Band kommt bei Tracks wie "Interlude" zum Vorschein: Trashige Gitarren- und Schlagzeugsounds wechseln mit phatten Beats und groovender Bassline bis der Flow durch rückwärts abgespielte Soundschnippsel erneut gebreakt wird, während A.P. in höchster Stimmlage seinem Shouten im wahrsten Sinne des Wortes freien Lauf läßt. Auch "Zero Tolerance" bricht aus dem schon zum Überfluß konsumierten 08/15 Song-Schema aus, dem sich so manche Möchte-gern-Hardcore-Cross-Over-Nu-Metal-Whatever-Band zum Überfluß bedient hat. Durch den sehr eigenständigen und frischen Sound von Wit" The Movenment ist es schwer, einen der zwölf Songs von "Frontline Terrorsound" herauszuheben, denn gerade die Kompaktheit und der sich durchziehende rote Faden des Debuts macht die besondere Hörqualität aus. Abwechslungsreich und doch wie aus einem Guß. Besonders zu erwähnen wäre vielleicht doch der Hidden-Track nach Nummer 12, ein hip-hoppiges Groovemonster mit absoluter Hitqualität. Unter dem Strich ist den fünf österreichischen Jungs ein sehr feines Debut gelungen. Wer Wit" The Movement schon im Wiener Flex im Rahmen des Flexible-Club gesehen hat, der weiß auch, was den Zuhörer bei den kommenden Gigs erwartet, nämlich Energie pur. Für alle Freunde der harten Gangart gilt: Watch out for WTM, they gonna rock the house.