Georg Gratzer & Bigband Weiz

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Far East

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Das Album „FAR EAST – The Indo-Jazz Big Band Suite“ ist nicht die erste, aber wohl eine der schönsten Verschmelzungen aus indischer Musik und Jazz. Das dreisätzige Werk aus der Feder des Multiinstrumentalisten Georg Gratzer tanzt sich spielend von solistischen Höhenflügen zu ensemblegetriebenen Tiefgängen und wieder zurück.


Die noch heute gültigen Grundregeln der indischen Musik sind zu einer Zeit entstanden, als noch Mammuts über die Erde wandelten und der ägyptische Pharao Tutanchamun noch 600 Jahre auf seine Geburt warten musste. Während sich die Musik im Westen über viele Umwege zum Rhythmus- und Harmonie-Verständnis unserer abendländischen Ohren entwickelte, perfektionierten die Musikmeister des Subkontinents ihr gänzlich anderes Verständnis von Musik.

Doch in den 50er und 60er Jahren trafen diese beiden Pole plötzlich aufeinander, als der indische Sitar-Meister Ravi Shankar erstmals westliche Musiker wie John Coltrane oder Bud Shank dazu inspirierte, indische Melodik und Rhythmik in den Jazz zu integrieren und weiterzuentwickeln. Die jahrtausende alte modale Musiktradition aus Indien wurde so zu einem Geburtshelfer einer völlig neuen Musikrichtung, des Free Jazz.

Als der jamaikanische Jazzsaxophonist Joe Harriot gemeinsam mit dem indischen Sitarspieler John Mayer 1966 das Album „Indo-Jazz Suite“ veröffentlichte, war der Begriff des „Indo-Jazz” geboren, den der englische Gitarrist John McLaughlin ein paar Jahre später gemeinsam mit dem indischen Geiger L. Shankar, dem Tablaspieler Zakir Hussain und dem Ghatamspieler Vikku Vinayakram mit ihrer visionären Formation Shakti zu großem internationalen Erfolg führen sollte.

Inspiriert von Shakti und der Begegnung mit dem indischen Tablavirtuosen Raul Sengupta begann der steirische Multiinstrumentalist Georg Gratzer Ende der 90er Jahre damit, sich immer weiter in die indische Musik zu vertiefen. Eine respektvolle Liebe, die seit fast 30 Jahren anhält und nun in einer Liebeserklärung im Albumformat ihren (vorläufigen) Höhepunkt findet.

„FAR EAST – The Indo-Jazz Big Band Suite“ erzählt von Gratzers Studienreisen durch Nordindien, der widerspenstigen Zähmung der indischen Bambusflöte Bansuri, ausgedehnten Konzerttourneen quer durch Indien und den legendären Gundecha Brothers, zwei berühmten Dhrupadsängern, in denen Gratzer mehr als nur seine musikalischen Lehrmeister fand.

Die für das Album neu arrangierten Kompositionen sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Reise auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen indischer Musik und Jazz. Doch wie in der Biologie gilt auch in der Musik: Aus einer Verbindung entsteht keine Kopie, sondern neues Leben. Wie dieses Leben klingt? Das hören Sie auf „FAR EAST – The Indo-Jazz Big Band Suite”.