„WASSERMUSIK“/“WATERMUSIC“
Dies ist keine Arbeit „über“ das Wasser –
das Wasser selbst kommt hier zu rauschen.
Das Wasser ist in dieser Musik die Hauptakteurin, zu hören wie die dritte Musikerin
in diesem Ensemble. Sofort wird deutlich, dass jedes Wasser einen eigenen Klang hat, ein eigenes Fließgeräusch, sanft und blubbernd ebenso wie mächtig laut. Jeder Wasserlauf hat insofern nicht nur eine ganz individuelle Erscheinungsform, sondern eine Art persönliche Sprache, die an sich bereits eine eigene Wirkung hat.
Unser besonderes Interesse gilt aber jener Schichte, die hinter jener der unmittelbar beschreibbaren Oberflächen liegt: wir haben das Wasser als enorm hohe Frequenz wahrgenommen, welche sich in der hohen Stimmlage ausdrückt; das permanente Rauschen findet Form in der ständig vorantreibenden Motivik des Akkordeonspiels.
Manchmal mutet es erschreckend an, dass dieses Geräusch nie aufhört, es sich nicht abstellen lässt; manchmal ist es beruhigend zu wissen, dass es morgen ebenso da sein wird wie in der nächsten Stunde – Tatsache aber bleibt: man entkommt dem Klang, dem Rauschen nicht.
Und gleichzeitig offenbaren sich die unglaubliche Schönheit des Elements und seine große, kraftvolle und überaus gefährliche Natur. Lichtes und Dunkles treten miteinander in uneingeschränkter Größe auf. Ein fantastisches Schauspiel, das Seins-Formen stetig auflöst und neu zusammenfügt.
Alles fließt. Und nie wird man im selben Fluss im selben Wasser stehen.